Das Verkehrslexikon

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BGH Beschluss vom 13.04.2005 - IV ZR 62/04 - Die volle Beweislast für die vorsätzliche Herbeiführung des Versicherungsfalls liegt beim Versicherer

BGH v. 13.04.2005: Die volle Beweislast für die vorsätzliche Herbeiführung des Versicherungsfalls liegt beim Versicherer



Siehe auch Vorsätzliche Herbeiführung des Versicherungsfalls in der Kfz-Versicherung und Stichwörter zum Thema Kfz-Versicherung




Der BGH (Beschluss vom 13.04.2005 - IV ZR 62/04) hat bekräftigt, dass er trotz Bedenken in der Literatur bei seinem Standpunkt bleibt, dass den Versicherer die volle Beweislast für eine vorsätzliche Herbeiführung des Versicherungsfalls trifft:
"... In der Rechtsprechung des Senats ist seit langem hinreichend geklärt, dass der Versicherer ohne Beweiserleichterungen voll zu beweisen hat, dass der Versicherungsnehmer den Versicherungsfall vorsätzlich herbeigeführt hat (Urteile vom 14. April 1999 IV ZR 181/98 NJW-RR 1999, 1184 unter II 2; vom 8. November 1995 IV ZR 221/94 r+s 1996, 410 f. und vom 25. April 1990 IV ZR 49/89 VersR 1990, 894 m.w.N.). Die Beschwerde meint unter Hinweis auf eine Mindermeinung in der Literatur (Langheid in Römer/Langheid, VVG 2. Aufl. § 61 Rdn. 90), dies erscheine dem Versicherer gegenüber als zu hart. Diese Einschätzung entbehrt angesichts der ständigen Rechtsprechung des Senats zu den Anforderungen an die Beweisführung durch Indizien einer Grundlage (vgl. Urteile vom 14. April 1999 aaO; vom 9. April 1997 IV ZR 73/96 r+s 1997, 294 unter II und vom 24. Januar 1996 IV ZR 270/94 r+s 1996, 146 unter II 1 bis 3, jeweils m.w.N.).

Unter welchen Voraussetzungen und in welchem Umfang der beweisbelasteten Partei Beweiserleichterungen zugute kommen, wenn der Gegner den Beweis vereitelt oder erschwert, ist in der Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs ebenfalls grundsätzlich geklärt (vgl. Urteile vom 23. September 2003 XI ZR 380/00 NJW 2004, 222 unter II 1 a und vom 17. Juni 1997 X ZR 119/94 NJW 1998, 79 unter I 4 jeweils m.w.N.). Ob diese Grundsätze im Einzelfall zu Beweiserleichterungen oder einer Beweislastumkehr führen, ist eine Frage der im tatrichterlichen Ermessen liegenden Überzeugungsbildung (vgl. BGH, Nichtannahmebeschluss vom 11. März 1993 III ZR 182/91 BGHR ZPO § 444 Beweisvereitelung 3). ..."